(Un)Sichtbare Frauen – mach Dir ein Bild
(In)Visible Women in Social Sciences and Social Work

Marie Jahoda (1907-2001)


  • 01 Marie Jahoda
    01 Marie Jahoda
  • 02 Marie Jahoda
    02 Marie Jahoda
  • 03 Marie Jahoda
    03 Marie Jahoda
  • 04 Marie Jahoda
    04 Marie Jahoda
  • 05 Marie Jahoda
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  • 06 Marie Jahoda
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  • 07 Marie Jahoda
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  • 08 Marie Jahoda
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  • 09 Marie Jahoda
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  • 10 Marie Jahoda
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  • 11 Marie Jahoda
    11 Marie Jahoda
  • 12 Marie Jahoda
    12 Marie Jahoda
  • 13 Marie Jahoda
    13 Marie Jahoda
    Kurzvorstellung

    Marie Jahoda wurde am 26. Januar 1907 als Tochter liberal-jüdischer Eltern in Wien geboren. Schon in jungen Jahren wirkte sie in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei politisch aktiv mit. Im Gegensatz zu anderen Frauen ihrer Zeit, absolvierte Jahoda die Matura, studierte im Anschluss Psychologie an der Universität Wien und promovierte 1932. Noch während des Studiums lernte sie den Soziologen Paul Lazarsfeld kennen, den sie wenig später heiratete. Aus der nur wenig später geschiedenen Ehe entstand die gemeinsame Tochter Lotte. Heute ist Marie Jahoda bekannt durch ihre Mitwirkung an der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“. Aufgrund politischer Untergrundaktivitäten wurde Jahoda 1936 verhaftet. Nach ihrer Entlassung ging sie ins Exil nach England. Dort führte sie sozialpsychologische Feldstudien durch. Gegen Ende des Krieges emigrierte Jahoda nach Amerika um ihre Tochter nach vielen Jahren wiederzusehen. In Amerika arbeitete die Sozialpsychologin an verschiedenen bedeutsamen Studien, u.a. mit Robert K. Merton. 1958 kehrte Jahoda nach England zurück, wo sie den Abgeordneten Austen Albu heiratete. In den folgenden Jahren arbeitete sie als Professorin am Brunel College und an der Sussex University. Marie Jahoda starb am 28. April 2001 in Keymer, Westsussex. Sie war eine bedeutende Sozialpsychologin und gilt als eine Pionierin der empirischen Sozialforschung. Gegenstand ihrer Forschung waren lebensnahe Methoden, die sich an realen Problemen orientierten: “All my work reallv starts from real problems rather than from the problems of social psychology as a science”.

    Kurzbiografie
    • 1907 wurde Jahoda in Wien geboren
    • 1926 Matura
    • 1926-1932 Studium der Psychologie an der Universität Wien
    • 1927 Hochzeit mit Paul Lazarsfeld
    • 1930 Geburt Tochter Lotte
    • 1932 Promotion
    • 1931-1933 Marienthal Studie
    • 1934 Scheidung von Paul Lazarsfeld
    • 1933-1936 Tätigkeit in illegaler sozialistischer Bewegung
    • 1936 Verhaftung Marie Jahodas wegen illegaler politischer Aktivitäten
    • 1937 Haftentlassung nach internationalen Protesten: Bedingung Verlassen Österreichs
    • 1937 Exil nach England, Tochter Lotte ging mit Vater nach Amerika
    • 1937-1938 Studie über arbeitslose Bergleute in Südwales
    • 1939 Studie zum Übergang von Schule ins Arbeitsleben – Papierfabrik Bristol
    • 1941-1943 Redakteurin des Propagandasenders "Radio Rotes Wien“
    • 1945 Emigration in die Vereinigten Staaten
    • 1945-1948 Forschungsassistentin von Max Horkheimer
    • 1949 Professur für Psychologie an der New York Universität
    • 1958 Rückkehr nach England und Hochzeit mit Austen Albu
    • 1958-1965 Research Fellow, ab 1961 Professorin für Psychologie an der Brunel University
    • 1965 Professorin für Sozialpsychologie an der University of Sussex
    • 1973 Emeritierung
    • 1995 Schlaganfall
    • 2001 starb Jahoda in Sussex, England

    Ausgewählte Werke

    • 1933 Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit.
    • 1938 Unemployed men at work: a socio-psychological study oft he subsistance production experiment in the Eastern Valley of Monmouthshire.
    • 1941 Some socio-psychological problems of factory life.
    • 1950 Anti-semitism and emotional disorder. A psychoanalytic interpretation. (mit Ackerman, Nathan W.)
    • 1951 Research Methods in Social Relations
    • 1954 Der autoritäre Charakter. Band 2: Studien über Autorität und Vorurteil.
    • 1963 The education of technologists. An exploratory case study at Brunel.
    • 1980 Work, employment and unemplyment – an overview of ideas and research results in the social sciences literature.
    • 1982 Wieviel Arbeit braucht der Mensch? Arbeit und Arbeitslosigkeit im 20. Jahrhundert

    Für eine ausführliche Auflistung siehe: https://web.archive.org/web/20020814101027/http://www.sozpsy.uni-hannover.de/dfa/jahoda.htm

    Weiterführende Links und Literatur

    [Quellen der verwendeten Texte im Comic: Jahoda, Marie, Paul F. Lazarsfeld, Hans Zeisel (1975): Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziografischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit. Suhrkamp Verlag und Engler, Steffani, Brigitte Hansjürgen (Hrsg.) (1997): Marie Jahoda. Ich habe die Welt nicht verändert: Lebenserinnerungen einer Pionierin der Sozialforschung. Campus Verlag]

    Links

    Tiefergehende biografische Ausführungen zum Leben und Wirken von Marie Jahoda:

    https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Marie_Jahoda


    Leben und Wirken, u.a. Informationen zu ihren sechs Hauptfaktoren einer idealen psychischen Gesundheit:

    https://www.bps.org.uk/blog/learning-experiences-pioneering-life-marie-jahoda


    Biografie und Wirken, Beitrag von 2001:

    https://duepublico2.uni-due.de/servlets/MCRFileNodeServlet/duepublico_derivate_00073088/Journal_Netzwerk_FGF_12_24.pdf


    Biografie, Zugehörigkeiten, ausgewählte Werke und Fotos:

    https://feministvoices.com/profiles/marie-jahoda


    Film zur Marienthal Studie: Einstweilen wird es Mittag, 1988


    Literatur

    Steffani E./Hasenjürgen, B. (Hrsg.) (2002): Marie Jahoda. Ich habe die Welt nicht verändert. Lebenserinnerungen einer Pionierin der Sozialforschung. Weinheim/Basel: Campus Verlag.

    Fleck, C., & Müller, A. (1998): Marie Jahoda (geb. 1907): Lebensnähe der Forschung und Anwendung in der wirklichen Welt. In C. Honegger, & T. Wobbe (Hrsg.), Frauen in der Soziologie: neun Portraits (S. 258-285). München: Beck.

    Fryer, D. (1986): The social psychology of the invisible: An interview with Marie Jahoda. In New Ideas in Psychology, 4,107-118.

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